Bei Ausflügen, Wanderungen oder Ferien, sammelte unsere Tochter Steine. Die grosse Brocken oder den stinkenden Meeressand einige Kilometer zu schleppen, wurde manchmal ziemlich beschwerlich. Aber wir hatten es gemacht. Sie hütete und erforschte ihren Reichtum. Jahre später, als wir umzogen, mussten die Steine auch gezügelt werden, vermutlich finden sich heute noch einige Exemplare im Garten…
Dieses Phänomen konnte ich immer wieder bei Kindern beobachten. Sammeln, sammeln und aufheben. Es ist ganz gut, wenn sich Kinder einem Thema widmen, ihre Sammlungen hüten und in einem gewissen Rahmen verteidigen. Doch irgendwann hat sich das Thema erschöpft und sie sollten loslassen können.
In der Spielgruppe gab es auch schon die Situation, dass ein Kind alle Puppen (oder andere Dinge) einsammelt, in einen Koffer oder Sack stopft und diese nicht hergeben will. Andere Kinder werden somit von den Puppen ausgeschlossen. Ich konnte noch nicht schlüssig herausfinden, wie ein solches Verhalten entsteht.
Das hat mich dazu gebracht mit den Kindern das Teilen, Ausleihen und Tauschen zu leben. Kinder wollen gerne mal ein Spielzeug nach Hause nehmen, dann können sie es ausleihen. Ich und die meisten Eltern bestehen darauf, dass sie es wieder zurück bringen!
Es geht nicht um den Wert des Spielzeugs. Es geht darum, dass sie wissen wem das Spielzeug gehört, darauf acht geben und das Versprechen einlösen. Kinder die ausleihen, tauschen und teilen können, gehen viel entspannter mit Dingen um. Es ist viel spannender und lustiger gemeinsam zu spielen, ohne immer etwas horten und verteidigen zu müssen.