Kleinere Kinder wollen immer wieder und wieder die gleiche Geschichte oder Erzählung hören. Oft sind es bestimmte Stellen oder Sequenzen einer Geschichte. Auch wenn sie schon im Voraus andeuten, dass sie wissen wie es läuft, wollen sie eine Wiederholung hören.
Warum? Das ungeborene Kind hört, sieht aber (noch) nichts. Es beginnt also sich seine eigenen Bilder zum Gehörten zu machen. Durch die Wiederholungen entstehen immer mehr Varianten von Bildern. Später beginnt das Kind die gehörten Geschichten und seine eigenen Bilder mit dem realen Leben zu verbinden. Es beginnt, mit den eigenen Vorstellungen und der Realität zu spielen.
Entscheidend dabei ist, dass die Kinder in ihren Vorstellungen etwas erschaffen können, dabei bedienen sie sich immer mehr der bereits gemachten Erfahrungen und was sie in der Welt schon gesehen und entdeckt hatten.
Sitzt ein Kind permanent vor einem Bildmedium wie Fernseher, Handy oder Computer, werden ihm laufend fertige Bilder geliefert. Es muss sich also gar nicht erst bemühen, eigene Bilder zu erschaffen und diese mit der Realität abzuwägen.
Die Fähigkeit etwas zu erschaffen, etwas sich vorzustellen oder etwas abstraktes in der Realität abzubilden, verkümmert dadurch. Diese Kinder neigen dazu, keine eigene Initiative zu haben, sich zu langweilen und wissen nicht was sie mit sich selbst anfangen sollen, sie brauchen immer mehr permanente Stimulation.
Bildmedien sind nicht grundsätzlich schlecht. Gerade in der Bildung sind sie äusserst hilfreich, genauso wie Bücher mit Fotos oder Zeichnungen. Ich schlage vor, diese Medien ganz gezielt und bewusst einzusetzen, nicht aber als Konsum oder Ablenkung für Kinder!