Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, ist malen ein universelles Ausdrucksmittel. Aber nicht nur, es ist auch etwas für sich alleine zu machen, in seinem eigenen Tempo, in seiner eigenen Welt aus der eigenen Vorstellung heraus.
Leider werden Kindermalereien oft belächelt oder bewertet. Wenn Kinder malen oder zeichnen geht es überhaupt nicht darum, künstlerisch zu sein, etwas konkretes darzustellen oder die „richtigen“ Farben zu nutzen. Es geht darum, dass Kinder aus ihrer Sicht etwas erschaffen. Ob das Blatt Papier mit Malerei gefüllt ist oder nicht, ist völlig nebensächlich.
Kinder lieben es mit Wasserfarben zu arbeiten. Ich beobachtete schon oft, wie sie anfänglich nur mit Wasser (also ohne Farbe) malten. Natürlich war nach dem Trocknen nicht mehr viel zu erkennen und trotzdem erzählten sie, was alles auf dem Blatt zu sehen ist.
Wenn Kinder ihre Malereien kommentieren, wie „ich malte einen Baum“ und wir sehen etwas rundes, dann sollten wir sie einfach bestätigen. Nicht „aber das sieht ja wie ein Osterei aus“. Wir wissen ja nicht was sie beim malen weggelassen haben und nur dachten. Durch stetes wiederholen und beobachten werden die Kinder von alleine immer besser und konkreter.
Kinder sollen selber entscheiden, wann eine Malerei fertig ist, was zu sehen ist und ob die Farben stimmen. Durch ihre eigene Reflexion lernen sie viel mehr als durch Bewertungen unsererseits. Und, Bewertungen, so gut sie auch gemeint sind, können blockieren und die Lust killen. Es gibt schon genug Kinder, die lieber nichts tun, als etwas falsches oder einen „Fehler“.